Die Arme gehen nach oben und eine La-Ola-Welle macht die Runde. Aber wir befinden uns nicht im Frankfurter Stadion, sondern in unserer selbstgebauten Arena auf dem Bundeslager, in der 220 Pfadfinder und einige Gäste Platz genommen haben.
Aufgeteilt in acht Nationen haben die Zeltgruppen im Wald der „neuen Welt“, nach Spielcharakteren gesucht, Fragen und Aufgaben gelöst und sich gegenseitig Punkte abgejagt. Nun kommt es in der Arena zum finalen Showdown. Ein filmreifes Degengefecht beendet unter dem Jubel der Anwesenden das mehrtägige Geländespiel, welches mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus den Anfang nahm.
Abends versammeln sich die Pfadfinder bei Fackelschein zur Abendandacht in der Arena. In dem spätmittelalterlichen Örtchen „Regenwies“ versuchen Heinrich, Sohn eines Ritters, und sein ehemaliger Mitschüler Andreas, der in ein Kloster eingetreten ist, ihr Leben zu meistern und mit der neuen Zeit zurechtzukommen. Im Verlauf der Anspielreihe wird ihnen Luthers Erkenntnis wichtig, dass man sich die Gerechtigkeit vor Gott nicht verdienen kann, sondern dass sie ein Geschenk seiner Gnade ist.
Wer den ganzen Tag Sport gemacht, in der Schreinerwerkstatt gebastelt, im selbstgebauten Ofen Brot gebacken oder an einem anderen der vielen Angebote teilgenommen hat und immer noch nicht müde ist, kann dann in die Pinte gehen. Dort, im großen Versammlungszelt, werden bei kleinen Leckereien und alkoholfreien Getränken Poetry Slam, Comedydarbietungen, ein Casinoabend und viel Musik und Gesang als Programm angeboten.
Schließlich ist Nachtruhe – zumindest solange, bis das „Alarm!“ der Nachtwache uns wieder aus den Schlafsäcken holt.
Es war ein großartiges Bundeslager mit einer tollen Gemeinschaft, einem vielfältigen, liebevoll vorbereiteten und spannenden Programm, angefangen von den Haijk-Angeboten am Anfang für die Älteren bis hin zu den Andachten, Gesprächsgruppen und Gottesdiensten. In allem durften wir Gottes Gegenwart, seinen Segen und seine behütende Hand erleben.