Auf Grund von eisigen Temperaturen mussten wir in diesem Jahr unser für die erste Osterferienwoche geplantes StammesWEZ leider absagen. Einige hielten es aber nicht mehr zu Hause aus und machten sich trotz der Kälte auf, um Zeit in der Natur zu verbringen. 5 Gießener und 1 Langgönser trafen sich zu einer spontanen Wanderfahrt. Die Fahrt war zwar kalt, aber es war dennoch ein starkes Erlebnis!
Nachdem die Absage des Stammes-WEZ endgültig war, haben wir uns spontan eine Karte geschnappt, ’ne Strecke rausgesucht, sind einkaufen gefahren und dann konnte es auch schon losgehen. Drei Tage wollten wir im Wald verbringen. Nach einer kurzen Zugfahrt begann unser Fußweg in Sinn bei Wetzlar. Schon beim ersten Mittagessen haben wir gemerkt, wie kalt es doch ist, wenn man sich nicht bewegt: Schnell ins Brot beißen und die Hände dann schnell unter Jacke wärmen, bevor man zum nächsten Biss ansetzt. Die Vorteile der Kälte offenbarten sich uns dann gleich im Anschluss, wir versuchten in Bewegung zu bleiben und so kamen wir auch gut vorwärts. Bald hatten wir schon die Burg Greifenstein erreicht. Nach einer kurzen Besichtigung der zugänglichen Burgruine machten wir uns auch schon wieder auf. Nach einer ordentlichen Wanderstrecke haben wir unser Zelt aufgebaut und waren bemüht schnell ein Feuer anzubekommen. In der Nacht wurde es dann eisig. Das Zelt half ein wenig, aber es war dennoch ein neues Gefühl in einem Schlafsack mit Komfortbereich bis – 5°C. Nach dem anstrengenden Tag dauerte es nicht lange bis alle, eingepackt in den Schlafsack und zusätzliche Decke, Mütze auf dem Kopf, in den erholsamen Schlaf fielen.
Das Frühstück am nächsten Tag haben wir demzufolge im Schlafsack zu uns genommen. Schnell war das Zelt wieder verpackt und weiter ging die Fahrt, vorbei an der Dianaburg bis nach Leun/Stockhausen. Elias fiel nach einer Weile auf, dass die Sippe Dietrich Bonhoeffer fast die gleiche Strecke in entgegen gesetzter Richtung bereits bei der letzten Herbstfahrt lang gelaufen war, denn in der Nähe hatten sie damals ihr Zelt aufgeschlagen. Nach dem wir die Lahn überquert hatten, bauten wir unser zweites Nachtlager auf halber Strecke nach Braunfels auf. Die zweite Nacht war bei Weitem nicht so kalt wie die erste, sodass wir sogar noch die Muße hatten am Lagerfeuer das ein oder andere Lied zu singen.
Am nächsten Tag nahmen wir unser Mittagessen auf dem Vorplatz des Braunfelser Schlosses zu uns. Mittlerweile schien die Sonne so stark, dass wir uns sogar entschlossen hatten, als Nachtisch noch ein Eis für jeden zu kaufen. Danach wanderten wir noch eine Weile in östliche Richtung, bevor wir uns in Richtung der Bahnschienen begaben. Von Albshausentraten wir dann den Heimweg an.
Es war eine ganz besondere Erfahrung mal bei solchen Temperaturen unterwegs zu sein. Der Gemeinschaft und dem Spaß hat es keinen Abbruch getan, einfach gut mal wieder den Rucksack auf dem Rücken zu spüren und Zeit in der Natur zu verbringen.