Nachdem der erste Teil des Ausbildungskurses in den Osterferien in Frankreich stattfand, traf man sich nun im Haus Heliand im Kreis Frankfurt. Der sogenannte Herbstkurs ist der letzte Teil des Ausbildungskurses für zukünftige Gruppenleiter und Gruppenleiterinnen des EJW Hessen, zu dem auch die Heliand-Pfadfinderschaft gehört.
Kurz nachdem wir alle angekommen waren, flammte schon sehr bald wieder eine ähnliche Stimmung wie in Chabeuil auf, die wohl nur diejenigen nachempfinden können, die den ersten Teil des Ausbildungskurses schon selbst besucht haben. Wieder wurde viel gelacht, gesungen und gespielt, aber auch gelernt. Damit wir unsere Kinder- und Jugendarbeit pädagogisch wertvoll und im Rahmen aller rechtlichen Grundlagen durchführen können, wurden wir ausführlich über Gruppenpädagogik und gesetzliche Vorschriften informiert. Auch auf dem Programm standen Rhetorik und das Erzählen von biblischen Geschichten, damit wir christliche Impulse in unserer Jugendarbeit interessant und spannend übermitteln können. Die in diesem Jahr sehr große Gruppe von Anwärtern der Heliand-Pfadfinderschaft lernte außerdem vieles über pfadfinderische Dinge; so hatten wir zum Beispiel sehr viel Spaß bei der exemplarischen Gruppenstunde, die wir zu Ausbildungszwecken noch einmal als teilnehmende „Jungs“ und nicht als Leiter erleben durften. All dieser Stoff wurde sehr interessant aufgearbeitet, das Thema „Recht“ wurde bei einem Spaziergang durch den Wald vorgetragen, sodass eine schulische Atmosphäre automatisch fern blieb. Und neben der Ausbildung gab es natürlich auch ganz viel Spaß und viele Spiele, bei denen die Teilnehmer sich untereinander kennen lernen oder noch einmal begegnen konnte, sofern man sich schon aus Chabeuil kannte. Jedem Teilnehmer werden, so denke ich, die wundervollen Abendandachten in Erinnerung bleiben, die jeden Abend mit Gesang, Kerzenlicht und einem christlichen Impuls gefeiert wurden. Für jeden Teilnehmer des Ausbildungskurses wird nach erfolgreichem Abschluss des Kurses die Jugendleiterkarte des Landes Hessens (JuLeiCa) ausgestellt. Aber wir gehen nicht nur mit dieser Karte aus dem Kurs hervor, sondern wir können unsere Arbeit auf eine umfangreiche Ausbildung aufbauen, die uns mit allem nötigen Wissen und Können ausgestattet hat. Aber diese Dinge werden wir nicht nur in unserer Arbeit im EJW gebrauchen können, sondern unser Leben lang. Außerdem haben wir alle ein unvergessliches Jahr erlebt in dem wir alte Freundschaften gestärkt und neue gefunden haben, viele prägende Erinnerungen gesammelt und unseren Glauben gestärkt haben. Zum Abschluss dieses Jahres stellt sich etwas Traurigkeit ein, da diese wunderbare Zeit jetzt nur noch in den Erinnerungen zu erleben ist, aber alles in allem hat sich dieses Jahr mehr als gelohnt. Es war die entstandenen Anstrengungen der Teilnehmer und Leiter auf jeden Fall um ein vielfaches wert. Und deshalb gehen wir mit den vielen Aspekten, die von diesem Jahr bleiben, in ein neues Pfadfinderjahr. Für alle Anwärter der Heliand-Pfadfinderschaft und für uns fünf Anwärtern aus dem Stamm VI endet der Ausbildungskurs traditionell mit der Ernennung zum Kornett auf dem Bußtagstreffen.
von Kim Leidolf, Gruppenleiter in Butzbach (VI/DvB)